Schwangere wieder vergessen!

Auer: „Risikogruppenregelung verlängert, aber kein Schutz für Schwangere!“

Nach gewerkschaftlichem Druck und angesichts der Entwicklung der Corona-Infektionszahlen wurde die sogenannte Risikogruppenregelung von der Bundesregierung quasi im letzten Moment bis Jahresende verlängert. „Nur durch den Druck der Arbeitnehmervertretungen konnte das erreicht werden“, ist AK-Vizepräsidentin Manuela Auer überzeugt. Menschen, die in eine Risikogruppe fallen, sollen so wieder bestmöglich vor einer Ansteckung geschützt werden. Wenn das am Arbeitsplatz nicht möglich ist und auch Homeoffice keine Option ist, dann haben Arbeitnehmer:innen aus Risikogruppen einen Anspruch auf bezahlte Freistellung. Ohne diese Regelung wären Beschäftigte mit schweren Vorerkrankungen einer Ansteckung schutzlos ausgeliefert. Auer: „Betroffene und auch Unternehmen haben somit wieder etwas Planungssicherheit.“

Besserer Schutz für Schwangere!
Offenbar kein Interesse besteht aber nach wie vor am Schutz werdender Mütter. Die vom ÖGB schon lange geforderte Freistellung von Schwangeren wurde wieder einmal „vergessen”. Bislang waren nur Frauen in körpernahen Berufen durch eine Sonderregelung im Mutterschutzgesetz geschützt - diese Freistellungsregelung ist Ende Juni ausgelaufen. Daher sind sie seit Juli 2022 der Pandemie, die sie besonders gefährdet, völlig schutzlos ausgeliefert. Die Gewerkschafterin dazu: „Das ist ein unhaltbarer Zustand! Viele werdende Eltern fragen sich, wie sich Corona auf die Schwangerschaft auswirkt, und welche Vorsichtmaßnahmen sie treffen sollen. Es ist klar, dass Schwangere sich coronabedingt aktuell große Sorgen um ihre eigene Gesundheit und die ihrer ungeborenen Kinder machen. Die Frauen sind sehr verunsichert und wollen verhindern, sich mit dem Coronavirus anzustecken.“

Wiedereinführung der Freistellung auch für Schwangere!
„Es braucht unbedingt einen besseren Schutz für schwangere Arbeitnehmerinnen“, so Manuela Auer. Und weiter: „Erkrankungen sind für schwangere Frauen grundsätzlich immer sehr belastend. Dazu kommt, dass werdende Mütter nur sehr eingeschränkt Medikamente nehmen sollten, um die Schwangerschaft nicht zu gefährden. Ich schließe mich daher der ÖGB-Forderung nach einer Freistellung aller Schwangeren ab der 14. Schwangerschaftswoche an, unabhängig von ihrem Impfstatus und der Branche, in der sie beschäftigt sind! Und da die Pandemie sicher nicht am 31.12. enden wird, brauchen wir bereits jetzt eine Verlängerung der Risikogruppenregelung über das Jahresende hinaus.“