Jugend nicht im Stich lassen!

Auer: „Maßnahmenpaket gegen Ausbildungskatastrophe“

Durch die Corona-Krise ist ein massiver Wegfall von Lehrstellen zu befürchten.  AK-Vizepräsidentin Manuela Auer fordert daher dringend ein Maßnahmenpaket für die Lehre und unterstützt damit die Kampagne der Österreichischen Gewerkschaftsjugend „Lostgeneration – Jugend ohne Job“.

Corona-Krise trifft auch Lehrlinge!
Die de facto Stilllegung der österreichischen Wirtschaft hätte zwar geholfen, die Pandemie einzudämmen, andererseits jedoch zur höchsten Arbeitslosigkeit in der zweiten Republik geführt. Ende April betrug die Arbeitslosigkeit fast 13 Prozent. Über 1 Million ArbeitnehmerInnen sind zudem noch in Kurzarbeit. Auch die Jugendarbeitslosigkeit hat in kürzester Zeit massiv zugenommen. Anfang Mai waren österreichweit 8.366 Jugendliche als sofort lehrstellensuchend gemeldet. Dazu kommen noch 4.339 in Schulungen und 10.063 in überbetrieblichen Ausbildungsstätten. Die Zahl der Lehrstellensuchenden liegt also bei knapp 23.000. Offene Stellen gemeldet sind aber nur 4.561. Die Lücke sei laut AK zuletzt 2010 so groß gewesen.
Mehr als 7.000 Lehrstellen fehlen im Herbst!

Manuela Auer: „Die Jugendarbeitslosigkeit hat sich in kürzester Zeit verdoppelt. Mindestens 7.500 Lehrstellen werden in diesem Herbst fehlen. Angesichts dieser Zahlen ist es unbedingt notwendig, ein Maßnahmenpaket zu schnüren, damit die Jungen trotz Corona eine Lehrstelle bekommen. “ Der Bund müsse ausreichend Budget für genügend überbetriebliche Ausbildungsplätze in die Hand nehmen. Gleichzeitig appelliert Auer an die von der Krise betroffenen Firmen, dass sie Lehrlinge in die Kurzarbeit mitnehmen statt Lehrverhältnisse zu lösen. Diese Möglichkeit hätten Arbeiterkammer und Gewerkschaftsbund mit der Wirtschaftskammer ausverhandelt und sollte von den Betrieben genutzt werden.

Wir brauchen Fachkräfte! 
„Wir dürfen die Jugendlichen jetzt nicht im Stich lassen“, appelliert die AK-Vizepräsidentin an die politisch Verantwortlichen. Das sei auch und vor allem im Interesse der Unternehmen. Denn: „Nach der Krise muss unsere Wirtschaft mit gut ausgebildeten Fachkräften durchstarten können." Auer spricht sich in diesem Zusammenhang auch für einen 140 Mio. Euro schweren Not-Ausbildungsfonds aus.