Regierung im Karfreitag-Chaos!

AK-Vizepräsidentin Auer: „Wieder ein Versprechen gebrochen!“

Die Einigung der Regierung, den Karfreitag zu einem persönlichen Feiertag zu machen, zeige einmal mehr, dass ÖVP und FPÖ lediglich Erfüllungsgehilfen von Wirtschaftsinteressen sind, ist die Vizepräsidentin der Vorarlberger Arbeiterkammer, LAbg. Manuela Auer enttäuscht. 

Industrie und Wirtschaft regieren
Die notwendig gewordene Lösung der Karfreitagsregelung wurde weder mit den Vertretern der Religionsgemeinschaften, noch mit den Interessensvertretungen der ArbeitnehmerInnen, ÖGB und AK besprochen, kritisiert sie: „Die Idee eines persönlichen Feiertags wäre vor dem schwarz-blauen Regierungsbeschluss nur eine humoristische Glanzleistung, passend zur närrischen Jahreszeit gewesen. Durch die Regierungsentscheidung ist dies jedoch der neuerliche Beweis, dass die Interessen der ArbeitnehmerInnen in dieser Regierung überhaupt keine Rolle spielen.“

Das Argument, dass Österreich bereits mehr Feiertage als andere Länder habe, lässt Auer zudem nicht gelten. „Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit ist in Österreich deutlich höher, als in anderen Ländern. Die Beschäftigten in Österreich arbeiten im Jahresdurchschnitt 57 Arbeitsstunden mehr als in Deutschland und 74 Stunden mehr als in Schweden. Außerdem wurde gerade erst die Wochenarbeitszeit verlängert – ein zusätzlicher Feiertag wäre ein gerechter Ausgleich!“

Respektlosigkeit!
Das entsprechende Urteil des Europäischen Gerichtshofes zum Karfreitag besage klipp und klar, dass niemand benachteiligt werden darf. Genau dies bedeute, den Karfreitag zum Feiertag für alle ArbeitnehmerInnen zu erklären. Manuela Auer: „Das hat die Regierung umzusetzen! Die Erfindung eines persönlichen Feiertags aus dem bestehenden Urlaubskontingent ist der völlig untaugliche Versuch den Spruch des EuGH mit unlauteren Mitteln zu umgehen.“ Menschen mit evangelischen Glaubensbekenntnissen, Altkatholiken und Methodisten nehme die Regierung damit einen Feiertag weg.

Zurück zum Start!
Die neue Regelung bringe zudem weitere Probleme und lasse viele offene Fragen zurück. Das Regierungschaos kann nur durch konkrete Verhandlungen der Regierung mit den Sozialpartnern und den Kirchenvertretern beseitig werden. Deswegen muss es ein „zurück zum Start geben, verlangt die AK-Vizepräsidentin abschließend.