Schlusslicht bei Frauenlöhnen!

Elke Zimmermann: „Das muss sich ändern!“

Der Vorarlberger Equal Pay Day war am 2. Oktober. Auch in diesem Jahr zeigt dieser Tag die ungerechte Verteilung des beruflichen Einkommens zwischen Männern und Frauen. Demnach verdienen vollzeitbeschäftigte Frauen in Österreich durchschnittlich um 17,1 Prozent weniger als Männer. Ab dem 2. Oktober arbeiten sie daher im Österreichschnitt bis zum Jahresende "gratis". Das zeigt die Landesfrauenvorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafterinnen, Elke Zimmermann auf.

Vorarlberg: größter Gehaltsunterschied!
In Vorarlberg ist der Gehaltsunterschied noch krasser. Elke Zimmermann: „In Vorarlberg beträgt die Einkommensschere - gemessen am Jahreseinkommen - ganze 24,7 Prozent, während es in Wien 12 Prozent sind. Das bedeutet, dass Vorarlberger Frauen ab dem 2. Oktober bereits „gratis“ ihre Arbeit verrichten. Unser Bundesland ist damit leider auch in diesem Jahr Schlusslicht in Österreich. Das ist beschämend!“

Niedriglohnbereiche besonders betroffen!
Besonders stark betroffen sind die Frauen, die als Reinigungskräfte, im Einzelhandel oder in anderen Niedriglohnbereichen beschäftigt sind. Zimmermann: „Einmal mehr ist klar, ein Bruttomindestlohn von 2.000 Euro muss endlich in die Kollektivverträge! Frauen bezahlen offensichtlich dafür, dass sie Frau sind; und zwar in allen Lebensbereichen, denn die unterschiedliche Bezahlung hat weitreichende Konsequenzen.“

Negative Auswirkungen auf Pensionshöhe!
Wer weniger verdient, bekommt im Falle von Arbeitslosigkeit zum Beispiel auch weniger Unterstützung. Unterschiede im Einkommen führen auch in der Berechnung der Pension zu Ungerechtigkeiten. Ausschlaggebend für die Berechnung sind Faktoren wie durchgehende Erwerbsarbeit und die Höhe des erzielten Einkommens. Ein niedriges Einkommen führt zu einer niedrigen Pension. Mit der Ausgleichszulage reicht es dann oft kaum zum Leben. Elke Zimmermann: „Am Ende eines arbeitsreichen Lebens, in dem Frauen viel unbezahlte Arbeit erledigt haben – etwa die Betreuung der Kinder – droht vielen dann die Altersarmut. Über das gesamte Erwerbsleben verdienen Frauen im Schnitt 500.000 Euro weniger als Männer. Wenn sich der Einkommensunterschied wie in den letzten 10 Jahren entwickelt, dann schließt sich die Einkommensschere erst 2054, rechnen Gewerkschaftsbund (ÖGB) und Arbeiterkammer (AK) vor. Das muss sich ändern!“

Maßnahmenpaket gefordert
Die Forderungen der FSG-Frauen liegen klar auf der Hand: Es sind dies: Mehr Lohntransparenz, Arbeitszeitverkürzung und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, ein Mindestlohn von 2.000 Euro, Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem 1. Geburtstag.