Gesundheitssystem in akuter Gefahr!

Auer: „Sofortmaßnahmen für mehr Kassenärzt:innen!“

Gesundheit darf keine Kostenfrage sein! Davor warnt die Vizepräsidentin der Arbeiterkammer, Manuela Auer. „Es ist leider eine Tatsache, dass unser Gesundheitssystem in Vorarlberg immer mehr unter Druck steht. Unbesetzte Kassenstellen, lange Wartezeiten bei Fachärzt:innen und Gemeinden ohne Hausärzt:innen; Bundes- und Landesregierung schauen zu.“

„Die Zahl der Wahlärzt:innen hat in den letzten 20 Jahren stark zugenommen, während die Zahl der Kassenärzt:innen nur leicht gestiegen ist“, betont Auer. In Vorarlberg sind aktuell etwas mehr als 300 Kassenstellen besetzt, im Gegensatz dazu gibt es 316 Wahlärzt:innen. Die derzeitige Teuerung führt nun dazu, dass viele Menschen notwendige Behandlungen aus Kostengründen aufschieben oder darauf verzichten, besonders bei Wahlärzt:innen, die ihre Tarife selbst festlegen. Damit verschärft sich die Situation zusätzlich. Bereits jetzt stammen 23 % der Gesundheitsausgaben in Österreich direkt aus den Taschen der Patient:innen.

Für AK-Vizepräsidentin Manuela Auer ist klar: „Ursache für diese Missstände in der Gesundheitsversorgung ist eine Reihe verhängnisvoller Fehlentscheide. Es wurde nicht reagiert, als immer mehr medizinisches Personal nach und nach die Spitäler verließ oder die Arbeitszeit reduzierte, um etwa in den Privatsektor zu gehen, weil sie dort mehr verdienen und flexiblere Arbeitsbedingungen und eine bessere Work- Life-Balance vorfinden.“ Nur zugesehen habe die Regierung auch, wie Kassenverträge damit immer unattraktiver wurden.

Die Gewerkschafterin fordert in ihrem 10-Punkteprogramm daher u.a. 500 Kassenstellen mehr bundesweit, eine stärkere Einbindung von Wahlärzt:innen in das Kassensystem und die Einrichtung mehrerer Primärversorgungszentren. „Die Gesundheitsversorgung ist ein Grundpfeiler unseres Sozialsystems und verträgt keine Fahrlässigkeit der Regierenden“, so Manuela Auer.