Elke Zimmermann: Immer mehr Frauen arbeiten, aber Einkommensschere bleibt

FSG-Landesfrauenvorsitzende fordert anlässlich des Weltfrauentags Mindestlohn von 1.700 Euro

Frauen sind zwar deutlich häufiger berufstätig als noch vor 20 Jahren, doch die Hälfte der Vorarlberger Frauen arbeitet in Teilzeit und das in einem oft sehr geringen Stundenausmaß. Dementsprechend geht die Lohnschere zwischen Männern und Frauen nur sehr langsam zurück. Nach wie vor ist das Ländle bei den Lohnunterschieden zwischen Frauen und Männern unrühmliches Schlusslicht. Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März fordert Elke Zimmermann, Frauenvorsitzende der Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen in Vorarlberg, einen Mindestlohn von 1.700 Euro, eine Arbeitszeitverkürzung sowie Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Einkommensschere in Vorarlberg am größten
Die Gründe für die beträchtlichen Lohnunterschiede sind vielfältig und erfordern ebenso vielfältige Maßnahmen auf den verschiedensten Ebenen. Demnach lässt sich ein Teil des Unterschieds dadurch erklären, dass Frauen häufiger in schlecht bezahlten Berufen und Branchen arbeiten, lange Berufsunterbrechungen haben und auf Grund von Betreuungspflichten oder fehlenden Kinderbetreuungseinrichtungen oft in Teilzeit gehen: in Vorarlberg arbeitet jede zweite Frau arbeitet Teilzeit, bei Männern ist es im Vergleich nur jeder Neunte.

Nach wie vor verdienen aber auch vollzeitbeschäftigte Frauen rund 20 Prozent weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen. Diese Zahlen werden alljährlich anlässlich des Equal Pay Day erhoben und hier ist die Einkommensschere in Vorarlberg mit knapp 30 Prozent überhaupt am größten. Als Folge erhalten Frauen auch weniger Pension – und zwar nur die Hälfte der durchschnittlichen Männerpensionen! Zimmermann dazu: „Teilzeit führt also oft in eine Altersarmut von Frauen. Denn die Zeiten, in denen Frauen in Teilzeit arbeiten wirken sich direkt auf die Pensionshöhe aus. Seit der Pensionsreform der schwarz-blauen Regierung werden für die Pension alle Versicherungsjahre und nicht mehr die „besten Jahre“ herangezogen. Das trifft vorwiegend Frauen.“

Elke Zimmermann fordert daher anlässlich des Internationalen Frauentags ausgleichende Maßnahmen, wie eine Höherbewertung der Kindererziehungs- und Pflegezeiten und vor allem Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.  Es brauche zudem dringend auch einen Mindestlohn von 1.700 Euro und eine schrittweise Arbeitsverkürzung auf 30 Stunden. So würde sich die Einkommensschere schneller schließen und der Altersarmut entgegengewirkt werden.