Schluss mit der Fachkräftevertreibung!

Manuela Auer: „Ernüchternde Ergebnisse des Lehrlingsmonitors!“

Die Ergebnisse des 5. Lehrlingsmonitors von Arbeiterkammer, Gewerkschaftsbund und Gewerkschaftsjugend zeichnen ein ernüchterndes Bild: Nur zwei von drei Lehrlingen sind mit ihrer Ausbildung zufrieden, ein Viertel will nicht im erlernten Beruf bleiben. AK-Vizepräsidentin Manuela Auer sieht darin einen "überlauten Weckruf" für die Politik.

In einigen Branchen, wie Tourismus, Gastgewerbe und Hotellerie, sind die Bedingungen besonders schlecht. Hier müssen faire Arbeitsbedingungen und respektvolle Behandlung der Lehrlinge sichergestellt werden. 27 Prozent der Lehrlinge werden für Überstunden herangezogen, oft ohne Bezahlung. Die AK-Vizepräsidentin dazu: „Überstunden in der Lehre müssen die absolute Ausnahme sein und selbstverständlich bezahlt werden.“ Ein weiteres dunkles Kapitel in mancher Ausbildung: „34 Prozent der Lehrlinge wurden bereits beleidigt, belästigt, bedroht oder gemobbt. Das ist skandalös, Mobbing und Belästigung haben in der Arbeitswelt keinen Platz, schon gar nicht in der Ausbildung.“ 

Daher gelte es künftig die Ausbildungsqualität als Kriterium für öffentliche Förderungen heranzuziehen, fordert Auer. Dazu könnten Kompetenzzentren eine wichtige Stütze für viele Lehrbetriebe sein. Außerdem soll die Lehrabschlussprüfung: praxisnäher und moderner gestaltet werden. Auch die Bezahlung der Auszubildenden muss sich verbessern; und zwar auf mindestens 1.000 Euro Lehrlingseinkommen im ersten Lehrjahr. Manuela Auer: „Lehrlinge leisten einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Betriebe und verdienen daher eine faire Bezahlung.“

Manuela Auer: „Die Politik muss endlich in die Ausbildung junger Menschen investieren. Nur so können wir den Fachkräftemangel bekämpfen und die Zukunft unserer Wirtschaft sichern. Die Lehre ist eine wichtige Säule unserer Wirtschaft. Ohne Bemühungen der Politik verlieren wir sonst eine ganze Generation an Fachkräften."