Rechtsanspruch für Eltern!

Manuela Auer: „Sonderbetreuungszeit gesetzlich absichern!“

„Die Verlängerung der Sonderbetreuungszeit für Eltern ist angesichts der aktuellen Situation alternativlos. Es braucht aber einen Rechtsanspruch und eine volle Finanzierung durch den Bund.“ Das meint die Vizepräsidentin der Vorarlberger Arbeiterkammer, Manuela Auer.

Nur bei „gutem Willen des Arbeitgebers“ 
Weil die Schule, Kindergärten und Betreuungseinrichtungen während der Corona-Krise wochenlang geschlossen waren, mussten Eltern „Homeschooling“ und Kinderbetreuung übernehmen. Die Folge: vor allem Frauen waren gezwungen, ihre Arbeitszeit massiv zu reduzieren - mit der Konsequenz hoher Einkommensverluste. Das dürfe sich im Herbst auf keinen Fall wiederholen, fordert die Arbeitnehmervertreterin. Manuela Auer: „Es braucht einen Rechtsanspruch, damit alle ArbeitnehmerInnen diese Regelung auch in Anspruch nehmen können. Sie dürfen nicht vom guten Willen der Arbeitgeber abhängig sein.“

Frauen sind Hauptleidtragende der Krise!
Von zu Hause aus zu arbeiten, muss man sich leisten können. Für Beschäftigte im Handel, der Pflege, in der Gastronomie und in vielen weiteren Berufen ist die Anwesenheit am Arbeitsplatz die Voraussetzung für die Erledigung der Aufgaben. In diesen Berufsgruppen sind vor allem Frauen beschäftigt. „Gerade diese Frauen“, so Auer, “trugen während der Krise die Hauptlast. Sie mussten nicht nur die Arbeitsstunden reduzieren, um ihre Kinder betreuen zu können, sondern auch ihren Urlaub verbrauchen.“ Dazu komme, dass 10 Prozent aller Eltern überhaupt keinen Urlaub für die Kinderbetreuung von ihren Arbeitgebern genehmigt bekamen (SORA-Studie im Auftrag des „Momentum-Institut). Manuela Auer: „Jeder Verlust an Einkommen wirkt sich nicht nur auf das Jahr 2020 aus, sondern in weiterer Folge auch auf das Lebenseinkommen und damit auf die Pension.“

Planungs- und Rechtssicherheit!
„Wir brauchen daher endlich einen Rechtsanspruch auf die Sonderbetreuungszeit“, fordert die Arbeitnehmervertreterin. Und weiter: „Sollten im Herbst aufgrund von steigenden Corona-Fällen Schulen und Kindergärten erneut geschlossen werden, stellt sich die Frage der Kinderbetreuung erneut. Daher muss die Regierung jetzt endlich handeln!“

Volle Kostenübernahme durch den Bund! 
Bedauerlicherweise gebe es von der Bundesregierung statt Planungssicherheit für die Eltern nur unausgegorene Ratschläge, so Auer. Derzeit werde nur ein Drittel der Lohnkosten vom Bund übernommen. Das gehöre raschest geändert. Es brauche eine volle Kostenübernahme, so die AK-Vizepräsidentin. Auer weiter: „Die Belastung eines neuerlichen Lockdown darf auf keinen Fall auf die Eltern abgewälzt werden. Klare Richtlinien und nachvollziehbare Pläne bei Corona-Fällen sind dringend notwendig. Wir brauchen rasche und mutige Lösungen für die Familien.“