Corona trifft Frauen hart!

Auer: „Arbeitslosigkeit besonders dramatisch!“

Die Corona-Krise hinterlässt deutliche Spuren: die Arbeitslosen-Quote ist die höchste seit Beginn der 2. Republik. Ein Ende des Anstiegs ist nicht in Sicht. Besonders betroffen von dieser Krise sind die Frauen! Für die Vizepräsidentin der Arbeiterkammer, Manuela Auer ist dies ein Auftrag an die Regierung, sich endlich verstärkt um Maßnahmen und entsprechende Verbesserungen zu kümmern. Manuela Auer: „Es geht um Einkommen und Kinderbetreuung; bekannte Themen, die jedoch durch die Krise dramatische Aktualität erfahren!“

Dramatische Zahlen für Vorarlberg!
Die Pandemie schwächt die Schwächeren in der Gesellschaft – so waren hauptsächlich Frauen im Lockdown mit Homeoffice und Homeschooling zusätzlich belastet. Im Zuge der Krise haben sie auch in mehr Fällen ihren Job verloren als Männer. Die Zahl der arbeitslosen Frauen in Österreich ist mit einem Plus von 42 Prozent doppelt so stark angestiegen wie jene der Männer. Bedingt durch die weibliche Dominanz bei den Beschäftigten im Handel und Tourismus ist die Frauenarbeitslosigkeit mit plus 69,1 Prozent in Vorarlberg deutlich stärker gestiegen als jene der Männer. Das ist der dritthöchste Wert in Österreich!

Frauen auch finanziell im Nachteil
Schon während des normalen Erwerbsverlaufs komme es zu folgeschweren Unterschieden in der Bezahlung. Dies habe im Falle von Arbeitslosigkeit finanzielle Auswirkungen. Manuela Auer: „Frauen bekommen um 16,8 % weniger Arbeitslosengeld und um 15,6 % weniger Notstandshilfe als Männer. Geringfügig Beschäftigte, ebenfalls großteils Frauen, fallen durch alle Netze!“

Rückschritt in alte Rollenbilder kommt nicht in Frage
Die Pandemie habe die Ungleichbehandlung der Geschlechter noch einmal verstärkt, sagt die AK-Vizepräsidentin: „Ich habe das Gefühl, dass Corona uns Frauen massiv zurückgeworfen hat. Stimmen, die den Frauen empfehlen, zu Hause zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern, sind nicht selten. Das aber ist ein Rückschritt in alte Rollenbilder und mit aller Kraft zu verhindern. Die alleinige Last der Corona-Auswirkungen den Frauen aufzubürden – Arbeitszeiten reduzieren, Urlaub aufbrauchen, um Homeschooling und Kinderbetreuung zu organisieren - ist kein Weg aus der Krise!“

Wirksame und schnelle Hilfe
Um der explodierenden Frauenarbeitslosigkeit wirksame Maßnahmen entgegenzusetzen, brauche es schnelle Hilfe, so Auer. Es gehe darum, das Betreuungsproblem endlich ernst zu nehmen und ein flächendeckendes, hochwertiges, kostenfreies Kinderbetreuungsangebot – nicht nur für die Kleinsten, sondern auch für die Kinder ab sechs Jahren, einzuführen. Manuela Auer: „Wir wollen einen Rechtsanspruch ab dem ersten Geburtstag des Kindes – und zwar mit Öffnungszeiten, die an die Bedürfnisse der Eltern angepasst sind!“