2024: Frauenpensionsalter neu

Auer: Nur gute Arbeitsplätze bringen höhere Pensionen!

Ab dem kommenden Jahr wird das Frauen-Pensionsalter schrittweise auf 65 Jahre angehoben. Die ersten, die davon betroffen sind, werden Frauen des Jahrgangs 1964 sein. Sie müssen ab 2024 bereits ein halbes Jahr länger arbeiten. Weibliche Beschäftigte, die 1967 geboren sind, werden dann schon dreieinhalb Jahre länger arbeiten müssen, bevor sie in Pension gehen können.

Die Vizepräsidentin der Vorarlberger Arbeiterkammer, Manuela Auer, macht in diesem Zusammenhang auf die schwierige Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt aufmerksam. “Schon jetzt sind viele Frauen, die etwa in der Produktion arbeiten, vor dem eigentlichen Antrittsalter gesundheitlich beeinträchtigt und nicht mehr in der Lage, körperlich anstrengende Tätigkeiten auszuführen. Für diese gibt es oft keine Ersatzarbeitsplätze. So bleibt ihnen meist nur der Weg in die Arbeitslosigkeit, wenn für eine Pension die Voraussetzungen noch nicht gegeben sind. Das wirkt sich dann auch negativ auf die Pensionshöhe aus.”

Die Versprechungen von Wirtschaftsvertreter:innen, die den Frauen durch die Änderung beim Pensionsantrittsalter Hoffnung auf höhere Pensionen machten, seien "rosarote Wolken". Manuela Auer: "Das gilt nur, wenn sie auch tatsächlich länger arbeiten können. Dazu braucht es aber zunächst altersgerechte Arbeitsplätze. Bis jetzt lassen die Unternehmen notwendige Aktivitäten dafür aber vermissen. Stellen sich die Betriebe nicht auf die neue Situation ein, wird sich dieses Problem noch verschärfen. Die Erhöhung des Pensionsalters trifft diese Frauen dann zusätzlich", so Auer.

Darüber hinaus habe die Regierung mit dem schrittweisen Auslaufen der geblockten Variante der Altersteilzeit Frauen eine weitere Möglichkeit genommen, sozial abgesichert vorzeitig aus dem Arbeitsprozess auszuscheiden. Bereits jetzt seien 40 Prozent der Frauen, die in Pension gehen, nicht erwerbstätig. Betriebe müssten sich dringend vorbereiten, so die AK-Vizepräsidentin abschließend.