10,6 Prozent mehr Lohn!

PRO-GE Landesvorsitzender Wolfgang Fritz (FSG): „Das ist gerechtfertigt!“

„Die Wirtschaftsdaten der Metallbranche weisen erneut gute, zum Teil sogar überdurchschnittlich gute Ergebnisse aus. Vor diesem Hintergrund ist die Forderung nach einer Lohnerhöhung von 10,6 Prozent mehr als gerechtfertigt.“ Das sagt der Landesvorsitzende der Produktionsgewerkschaft und FSG-Landesvorsitzende, Wolfgang Fritz, zu den laufenden Gehaltsverhandlungen in der Metallindustrie.

Rasante Teuerung – höchste Inflation!
Die Inflation steigt seit Monaten rasant. Vor allem die Energiepreise gehen durch die Decke. Haushalte müssen auch für Lebensmittel immer mehr zahlen. Die Inflation im August betrug bereits 9,3 Prozent. Wie sehr die Preise im kommenden Jahr steigen, ist kaum vorhersehbar. Beispiel: Im Juni vergangenen Jahres rechneten die Expert:innen der Österreichischen Nationalbank für 2022 noch mit einer Inflationsrate von lediglich 2 Prozent. Die tatsächliche Teuerung beträgt inzwischen aber mehr als das Vierfache.

Unternehmen verdienen prächtig!
Die Verhandler:innen der PRO-GE verweisen daher zu Recht auf die erneut guten wirtschaftlichen Daten. So stieg der Produktionswert der Metallindustrie 2021 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um fünf Milliarden Euro. Für das erste Halbjahr 2022 werden noch einmal bessere Wirtschaftszahlen erwartet. Laut Konjunkturfrühschätzung der Statistik Austria lag der Umsatz der Industrie im August 2022 25,4 Prozent über dem Vorjahresmonat. Wolfgang Fritz: „Diese Zahlen sprechen für sich! Die Unternehmen haben exzellent verdient. Jetzt sind die Beschäftigten dran. Wir fordern einen Abschluss, der die Kaufkraft stärkt und einen Reallohnzuwachs bringt!“ Die Zahlen zeigen aber noch ein weiteres Argument, das für die Forderungen spricht. Über das vergangene Jahr verloren die Beschäftigten real an Lohn. Denn die Lohnsteigerungen hielten bei weitem nicht Schritt mit der stattfindenden Teuerung. Wolfgang Fritz: „Höhere Löhne waren und sind daher kein Preistreiber.“

Gewinnausschüttungen bis zu 80 Prozent!
Die erste Runde der Kollektivvertragsverhandlungen wurde nach sieben Stunden ergebnislos abgebrochen. Fritz dazu: „Die Arbeitgeberseite versucht alles, um die ausgezeichneten Erfolge der Industrie des abgelaufenen Jahres kleinzureden und düstere Zukunftsaussichten zu zeichnen. Die Gewerkschaft fordert eine faire Abgeltung und Beteiligung an den Erfolgen der Industrie. Wolfgang Fritz: Neben 10,6 Prozent mehr Lohn fordern wir u.a. eine deutliche Anhebung der Lehrlingseinkommen, einen Zuschlag von 50 Prozent für Samstagsarbeit, einen Überstundenzuschlag von 75 Prozent für die 10. Arbeitsstunde und die erleichterte Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche. Die Kolleg:innen haben sich das verdient. Und die Betriebe können es sich leisten. Wie sonst wäre es möglich, dass die Arbeitgeber mit Gewinnausschüttungen bis zu 80 Prozent (!) selbst keinerlei Zurückhaltung gezeigt haben?“