Die Arbeitgeber provozieren!

Auer: „Das haben sich die Beschäftigten nicht verdient!“

„Die Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten im Handel und in der Metallindustrie sind eine seltene Respektlosigkeit den tausenden Arbeitnehmer:innen gegenüber!“ Das sagt die sozialdemokratische Arbeiterkammer-Vizepräsidentin, Manuela Auer. Sie äußert scharfe Kritik am Verhalten der Arbeitgeber.

"Das sind keine ernsthaften Verhandlungen! Zu recht fühlen sich die Kolleg:innen in den Betrieben provoziert!“ Neben den Auswirkungen der größten Teuerungswelle seit dem 2. Weltkrieg auf die Beschäftigten und deren Familien, würden zudem die Belastungen in den Unternehmen – durch regelmäßige Überstunden - steigen. Dazu komme, so die AK-Vizepräsidentin, dass sich nun auch noch die Industriellenvereinigung mit entbehrlichen Äußerungen einmische. Wenn es um Gewinnausschüttungen gehe, dann gelten seltsamerweise die Wehklagen über schlechte Betriebsergebnisse nicht, macht Auer die Unternehmer aufmerksam. Die Zurückhaltung gelte nur, wenn es um faire Gehaltsabschlüsse geht. Gerade die Vorarlberger IV habe noch vor wenigen Monaten in einer Imagekampagne behauptet „mit Herz für unsere Menschen“ da zu sein. Wenn es jedoch darum gehe, die Beschäftigten fair zu entlohnen, ende diese Herzlichkeit.

Manuela Auer unterstreicht hingegen die große Bedeutung angemessener Lohnabschlüsse. „Die Gehaltsverhandlungen beziehen sich auf das jeweils vorangegangene Jahr. Daher sind die Forderungen in den aktuellen Gesprächen auch vor dem Hintergrund der massiven Teuerungen in allen Lebensbereichen zu sehen und mehr als gerechtfertigt!“ Gute Lohnabschlüsse sind überdies wichtig und notwendig, um die Kaufkraft der Menschen und so die Inlandsnachfrage nach Konsumgütern zu stützen. Manuela Auer: „Ein Großteil der Gehälter und Löhne wird ja wieder für die Lebenshaltungskosten ausgegeben und kommt so wieder der Wirtschaft zugute.“

Die Arbeitgeber wären gut beraten, ihre unverhältnismäßige und arrogante Haltung schnellstens zu ändern. „Die Geduld der Beschäftigten ist enden wollend,“ warnt Auer.